Bei ihrer Sitzung im März haben das International Football Association Board (IFAB) und derWeltfußballverband FIFA die Regeländerungen für die neue Saison beschlossen.
DFB-Lehrwart Lutz Wagner gibt die offiziellen Regeltexte (kursiv) mit den entsprechendenErläuterungen weiter, die ab dem 1. Juli 2020 Gültigkeit in Deutschland erhalten.
Regel 1 – Spielfeld
Die Torpfosten und die Querlatte müssen aus einem zugelassenen Material sein. Torpfostenund Querlatten müssen quadratisch, rechteckig, rund, elliptisch oder eine Kombination davonund ungefährlich sein.
Hier wird darauf hingewiesen, dass Torpfosten und Querlatte aus diesen vier Grundformenkombiniert werden können. Für uns eher zweitrangig, da wir davon ausgehen können dasdie Spielfelsaufbauten bei ihrer Installation bereits abgenommen wurden.
Regel 2 – Ball
Wenn der Ball beschädigt wird, wird das Spiel unterbrochen und mit einem Schiedsrichterball
fortgesetzt.
Hierbei geht es um eine Vereinheitlichung mit dem Wortlaut der Regel 8.
Regel 4 – Ausrüstung der Spieler
Hierbei wird lediglich eine Anpassung des Wortlautes bezüglich der überarbeiteten FIFALeistungsstandards für EPTS-Geräte hingewiesen. Diese sind in Zukunft mit einem FIFAQuality-Zeichen ausgerüstet.
Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs
Das Elfmeterschießen folgt nach dem Spiel gemäß den entsprechenden Spielregeln, sofernkeine anderslautenden Regeln gelten. Ein Spieler, der während des Spieles des Feldesverwiesen wurde, darf nicht am Elfmeterschießen teilnehmen. Während des Spielesausgesprochene Ermahnungen und Verwarnungen werden nicht auf das Elfmeterschießenübertragen.
Während des Spieles, einschließlich Verlängerung, ausgesprochene Ermahnungen undVerwarnungen werden nicht auf das Elfmeterschießen übertragen. Das heißt, dass einSpieler der während des Spieles verwarnt wurde auch während des Elfmeterschießensverwarnt werden kann, ohne das Gelb/Rot folgt. Die Disziplinarmaßnahme starten im
Elfmeterschießen neu.
Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs
Begeht der Torwart ein Vergehen und wird der Elfmeter infolgedessen wiederholt, wird derTorhüter für das erste Vergehen ermahnt und für jedes weitere Vergehen verwarnt.
Der Torhüter begeht zumeist ein Vergehen (zu frühes Lösen nach vorn von der Linie), weil erden Schuss zu früh erwartet. Er soll deshalb bei einem ersten solchen Vergehen nurermahnt und bei einem weiteren Vergehen bei der Wiederholung des Elfmeters und/oder beiden weiteren Elfmetern verwarnt werden. In seltenem Fall, in dem der Torhüter und der
Elfmeterschütze beide ein Vergehen begehen, ist nur der Elfmeterschütze zu verwarnen, dasein unzulässiges Antäuschen erst zum Vergehen des Torhüters geführt hat.
Regel 11 – Abseits
Ein Spieler verschafft sich keinen Vorteil aus seiner Abseitsstellung, wenn er den Ball vomgegnerischen Spieler erhält, der den Ball absichtlich spielt (auch bei absichtlichemHandspiel); es sei denn, es handelt sich dabei um eine absichtliche Abwehraktion einesgegnerischen Spielers.
In diesem Fall wird klargestellt, dass ein absichtliches Handspiel des Spielers desverteidigenden Teams bei einer Abseitsstellung als absichtliche Aktion gilt. Dies bedeutet,
dass ein Abwehrspieler ein Spielen des Balles sowohl mit einer zulässigen absichtlichen wieauch mit einer unzulässigen absichtlichen Aktion ausführen kann.
Regel 12 – Fouls u. unsportliches Betragen (Handspiel)
Ein Handspielvergehen kann nur vorliegen, wenn der Ball mit dem gemäß Grafik rotenBereich des Armes berührt wird.
Die rot und grün gekennzeichneten Bereiche dieser Grafik dienen als Klarstellung, wo dieGrenze zwischen Arm und Schulter verläuft.
Regel 12 – Fouls u. unsportliches Betragen (Handspiel)
Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler oder ein Mitspieler den Ball mit der Hand/dem Armberührt (ob absichtlich oder nicht), und unmittelbar danach ins gegnerische Tor trifft oder zueiner Torchance kommt.
Hiermit wird noch einmal klargestellt, dass beim Wort „unmittelbar“ ein Spieler nicht nurselbst sich den Ball mit der Hand vorlegen kann, sondern auch dies durch einen Mitspielergeschehen kann.Regel 12 – Fouls u. unsportliches Betragen (Handspiel)
Für einen Torhüter gelten beim Handspiel außerhalb des eigenen Strafraums die gleichenRegeln wie für alle übrigen Spieler. Berührt der Torhüter den Ball unerlaubterweise innerhalb
des eigenen Strafraums mit der Hand/dem Arm, wird ein indirekter Freistoß, aber keineDisziplinarmaßnahme verhängt. Berührt der Torwart den Ball nach einer Spielfortsetzung einzweites Mal mit oder ohne Hand/Arm ehe ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist dieses
Vergehen auch disziplinarisch zu ahnden, sofern damit ein aussichtsreicher Angriffunterbunden, ein Tor des gegnerischen Teams verhindert oder eine offensichtlicheTorchance vereitelt wird.
In Punkto Disziplinarmaßnahmen bedeutet dies, spielt der Torwart den Ball bei einerSpielfortsetzung absichtlich ein zweites Mal, ehe dieser von einem anderen Spieler berührtwird, und unterbindet er so einen aussichtsreichen Angriff (SPA) oder eine offensichtlicheTorchance (DOGSO) des gegnerischen Teams, ist er zu verwarnen (SPA) oder des Feldes
zu verweisen (DOGSO). Berührt der Torwart den Ball beim zweiten Mal mit der Hand/demArm wird er nicht wegen des Handspielvergehens bestraft, sondern wegen einerunzulässigen zweiten Ballberührung.
Regel 12 – Fouls u. unsportliches Betragen (Disziplinarmaßnahmen/“Quick Freekick“)
Entscheidet sich der Schiedsrichter einen Spieler zu verwarnen und des Feldes zuverweisen, wird das Spiel erst nach Abschluss des Verfahrens für dieseDisziplinarmaßnahme fortgesetzt. Es sei denn, das Team, das das Vergehen nicht begangenhat, führt den fälligen Freistoß schnell aus und kommt so zu einer klaren Torchance ehe derSchiedsrichter mit dem Verfahren für die Disziplinarmaßnahme begonnen hat. In diesem Fall
wird die fällig Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechungausgesprochen. Handelt es sich bei dem Vergehen um das Vereiteln einer offensichtlichenTorchance, wird der fehlbare Spieler verwarnt. Wurde mit dem Vergehen einaussichtsreicher Angriff verhindert oder unterbunden, wird der fehlbare Spieler nichtverwarnt.
Lässt der Schiedsrichter nach dem Vereiteln einer offensichtlichen Torchance einen schnellausgeführten Freistoß zu, wird aus dem verzögerten Feldverweis eine Verwarnung. Lässtder Schiedsrichter analog dazu nach dem Verhindern oder dem Unterbinden eines
aussichtsreichen Angriffs einen schnell ausgeführten Freistoß zu, wird die verzögerteVerwarnung nicht mehr ausgesprochen.
Regel 12 – Fouls u. unsportliches Betragen (Disziplinarmaßnahmen/Vorteil)
Wenn der Schiedsrichter bei einem verwarnungs- oder feldverweiswürdigen Vergehen aufVorteil entscheidet, muss die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächstenSpielunterbrechung ausgesprochen werden. Handelt es sich beim Vergehen jedoch um das
Vereiteln einer Torchance, so wird der Spieler wegen unsportlichen Betragens verwarnt.Verhindert oder unterband er einen aussichtsreichen Angriff, wird er nicht verwarnt.Hierbei wird klar, dass der Schiedsrichter – genau wie bei einem „Quick freekick“ – auch bei
einem gewährten Vorteil nach SPA oder DOGSO die persönliche Strafe nach untenreduziert. Aus Rot wird Gelb, aus Gelb wird Rot – bezogen auf die Verhinderung einerTorchance wie auch beim Stoppen eines aussichtsreichen Angriffs
Regel 12 – Fouls und unsportliches Betragen (Disziplinarmaßnahme
Ein Spieler wird beifolgenden Vergehen verwarnt: Missachtung des vorgeschriebenenAbstands bei Schiedsrichterball, Eckstoß, Freistoß oder Einwurf.
Hierbei wird ergänzt, dass auch bei der Missachtung des vorgeschriebenen Abstands beieinem Schiedsrichterball eine Verwarnung ausgesprochen wird.
Regel 14 – Strafstoß
Der Torhüter verstößt gegen die Spielregeln

  • geht der Ball ins Tor, zählt der Treffer;
  • verfehlt der Ball das Tor oder springt von der Querlatte oder einem der beiden Torpfosten
    zurück, wird der Strafstoß nur wiederholt, wenn das Vergehen des Torhüters den
    Schützen eindeutig gestört hat;
  • wird der Ball vom Torhüter abgewehrt, wird der Strafstoß wiederholt.
    Führt das Vergehen des Torwarts zu einer Wiederholung des Strafstoßes, wird der Torhüterfür das erste Vergehen ermahnt und für jedes weitere Vergehen während des Spielsverwarnt.
    Hiermit bestätigt die FIFA nochmal die bereits getätigte Anweisung aus dem FIFA-Zirkular 17
    im August 2019, dass ein Vergehen eines Torhüters bei der Ausführung eines Strafstoßesder das Tor verfehlt oder von einem der beiden Torpfosten oder der Querlatte zurückspringt,das heißt nicht vom Torhüter abgewehrt wird, nicht geahndet wird, sofern es den Schützennicht eindeutig gestört hat.
    Des Weiteren wird festgehalten, dass, wenn ein Torhüter ein Vergehen begeht, indem er zufrüh reagiert, das heißt sich von der Linie mit beiden Füßen noch vorne löst, er beim erstenVergehen nicht zu verwarnen ist, sondern erst bei weiteren Vergehen. Zudem wird
    festgehalten, dass, wenn Schütze und Torhüter gleichzeitig ein Vergehen begehen(unsportliches Täuschen/zu frühes Lösen von der Linie nach vorn), nur der Schütze verwarntwird, da das Vergehen des Torhüters meistens auf das unzulässige Täuschen des Schützen
    zurückzuführen ist. Hierzu auch die neue Tabelle in punktoFehlverhalten beim Strafstoßbezüglich aller Beteiligten in dem Regelheft beachten.
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