Bericht Saarbrücker Zeitung 01.09.2020

Saarbrücken Adrian Zöhler, der Präsident des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) und Vize-Präsident des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV), ist am Montagnachmittag völlig überraschend von beiden Ämtern zurückgetreten.

In einem Schreiben des 50-Jährigen, das der SZ vorliegt, führte Zöhler gesundheitliche Gründe für seinen Rücktritt an. „Die letzten Monate waren sehr intensiv“, schrieb Zöhler, „zudem haben sie mich viel Kraft gekostet. Mein ehrenamtlicher Einsatz für den Sport ging weit über die Belastungsgrenze hinaus. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber die Gesundheit geht vor.“

Zöhler hatte im September 2018 das Amt des LSVS-Präsidenten von Klaus Meiser übernommen, der wegen des millionenschweren Finanzskandals beim Dachverband des saarländischen Sports Ende April 2018 den Hut genommen hatte. In seiner knapp zweijährigen Amtszeit musste Zöhler mit einem neuen Präsidium ein Sanierungskonzept beim finanziell schwer angeschlagenen LSVS durchsetzen. Die Sanierung ging mit fast 50 Kündigungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Körperschaft des öffentlichen Rechts einher, und die finanziellen Einsparungen sorgten bei vielen Sportfachverbänden für großen Unmut. Zöhler gelang es nach zähen Verhandlungen, im April 2019 ein neues Darlehen bei der saarländischen Landesbank über 13,9 Millionen Euro zu erhalten, mit dem der LSVS wieder handlungsfähig wurde.

In den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen zwischen Zöhler als LSVS-Präsident und Heinz König, dem neuen LSVS-Aufsichtsratsvorsitzenden, zu. Zum offenen Streit kam es in der vergangenen Woche wegen der Besetzung der beiden neuen hauptamtlichen Geschäftsführer, die den LSVS künftig führen sollen. Im verbandseigenen LSVS-Magazin „SaarSport“ griffen sich beide gegenseitig scharf an.

Den Saarländischen Fußball-Verband (SFV) führte Zöhler seit dem Rücktritt des Präsidenten Franz-Josef Schumann Ende März 2019 als Vize-Präsident kommissarisch mit dem zweiten Vize-Präsidenten Bernhard Bauer. Beim Verbandstag des SFV am 19. September in der Saarbrücker Saarlandhalle wollte Zöhler sich zur Wahl zum Präsidenten stellen und hatte dafür ein neues Vorstandsteam zusammengestellt. Mit dem ehemaligen Regierungssprecher Thorsten Klein und Fußball-Lehrer Udo Hölzer gibt es zwei weitere Kandidaten für das Amt im mitgliederstärksten Sportfachverband des Saarlandes.

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