Bericht Saarbrücker Zeitung 15.01.2021
Philipp Semmler
Saarbrücken Der Saarländische Fußball-Verband hat zwei Modelle für die Saisonfortsetzung festgelegt. Bei der Jugend soll regulär zu Ende gespielt werden.
Was sich schon länger andeutete, ist nun auch formal beschlossen: Die aktuell wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit im saarländischen Herren-Fußball wird verkürzt. Dies gab der Saarländische Fußball-Verband (SFV) am Mittwochabend bekannt.
Nachdem klar ist, dass ab diesem Freitag kein Mannschaftstraining möglich ist, war das Modell, die Runde noch komplett zu Ende zu bringen, ohnehin vom Tisch. Stattdessen wird es nun entweder nach dem Abschluss der Vorrunde eine Auf- und Abstiegsrunde geben – oder es wird nur die Vorrunde zu Ende gespielt. Welche der beiden Optionen gezogen wird, hängt in erster Linie vom Starttermin ab. Bei der erstgenannten Variante ist der „Restart“ eigentlich für den 7. März vorgesehen. Da der Verband den Vereinen eine vierwöchige Vorbereitungszeit geben will, müsste dann ab 7. Februar wieder Training erlaubt sein.
Eigentlich – denn dieses Modell ist auch noch mit einem späteren Starttermin durchführbar. „Sollte ein Spielbetrieb bis Ende März möglich sein, greift dieses Modell“, sagt der Verbandsspielausschuss-Vorsitzende Josef Kreis: „Wenn die Spiele erst im April beginnen können, haben sich die Vereine mehrheitlich für einen Abschluss der Vorrunde und anschließender Relegation entschieden – und dafür, dass die noch anstehenden Nachholspiele zuvor ausgetragen werden.“ Dies ist das Ergebnis der Auswertung eines Fragebogens an die Clubs.
Konkret heißt dies, dass Teams, die noch Nachholspiele aus dem Herbst 2020 zu bestreiten haben, früher als ihre Ligakonkurrenten auf dem Platz stehen würden. „Dieses Modell könnten wir auch durchführen, wenn wir erst Ende April wieder spielen können“, betont Kreis: „Im Mai und im Juni hätten wir noch neun Sonntage und zwei Feiertage als Spieltage zur Verfügung.“ In den meisten Klassen stünden in dem Fall noch acht Spieltage an. „Nachholspiele müssten dann allerdings unter der Woche ausgetragen werden“, sagt Kreis. Bis zum 30. Juni soll die Runde aus versicherungs- und arbeitsrechtlichen Gründen nämlich auf jeden Fall zu Ende sein.
Dies alles gilt für die Männer-Spielklassen ab der Saarlandliga abwärts. Für den Spielbetrieb in der Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar ist der Regionalverband Südwest zuständig. Bei dem gibt es nach SZ-Informationen zwei Modelle für eine Saisonfortsetzung. Das erste sieht einen Wiederbeginn am letzten Februar-Wochenende vor. Dann würden die Spiele der beiden Oberliga-Staffeln normal beendet. Anschließend würde es eine einfache Auf- und Abstiegsrunde ohne Rückspiele geben.
Kann die Oberliga erst später starten, werden wohl nur die Staffelspiele zu Ende gebracht. Der Regionalverband will noch die Ergebnisse der nächsten Bund-Länder-Konferenz abwarten, ehe er mit den Vereinen bei einer Videokonferenz die Modelle diskutieren möchte.
Keine verkürzte Saison soll es dagegen im Saarland im Jugendbereich geben. Hier soll die Runde regulär zu Ende gebracht werden – falls ab März gespielt werden kann. „Wenn wir die Runde bis Ende Juni verlängern, bekommen wir die komplette Saison noch durch“, erklärt der neue Verbandsjugendleiter Reiner Lauffer. Der Grund für diese optimistische Einschätzung: Pro Mannschaft gibt es nur wenige Nachholspiele, die Winterpause endet bei der Jugend regulär erst am ersten März-Wochenende. Dazu sind in den Spielklassen weniger Teams als bei den Herren. „Zudem wird im Jugendspielbetrieb nicht unbedingt der Wunsch nach einer vierwöchigen Vorbereitung gehegt“, erläutert Lauffer: „Wenn wir Mitte Februar wieder trainieren dürften, könnten wir bereits Ende Februar starten.“
In der Jugend betrifft dies nicht die Regionalligen – für sie ist der Regionalverband Südwest zuständig. „In den Regionalligen ist die Lage ganz anders, weil dort noch sieben Spieltage aus dem Jahr 2020 nachgeholt werden müssen“, sagt Lauffer. Denkbar wäre hier, dass das im Männer-Fußball im Saarland angedachte Modell zum Einsatz kommt und die Ligen nach der Vorrunde in eine Auf- und eine Abstiegsrunde unterteilt werden.
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